Jour 05 – Cotentin

Der Tag beginnt mit bestem normannischen Wetter. Regen. Und zwar ne Menge davon. Unser erstes Ausflugsziel ist der Leuchtturm in Gatteville.
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Ein paar (wenige) Minuten kann man ja aussteigen, bis wir völlig durchnässt wieder ins Auto flüchten müssen. Also sind wir erstmal ein Stück weitergefahren, in Richtung Barfleur. Hier lockern die Wolken etwas auf, es scheint besser zu werden und wir behalten Recht. Der Regen lässt nach und hört dann schließlich ganz auf.
Barfleur – hier sank im Jahre 1120 das White Ship, das den englischen Thronfolger und zahlreiche Adlige trug, kurz nach der Ausfahrt aus dem Hafen – ist eines der schönsten Dörfer Frankreichs. Was man durchaus nachvollziehen kann, hübsch ist es wirklich.
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Weiter gehts es dann an der Küste entlang bis Saint-Vaast-la-Hougue mit dem Fort de la Hougue, welches man aber leider nur an wenigen Tages des Jahres besichtigen kann. Allerdings kann man die Anlage von außen umwandern … teils läuft man dazu im Wehrgang zwischen Damm und Außenmauer, teils kann man (muss man aber nicht!) auf dem Damm direkt laufen.
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Die Strecke ist am Beginn des Weges auf einer Tafel nicht umsonst in mehrere Abschnitte eingeteilt – zone á risques und zone de DANGER. Mit dem Hinweis bei Unsicherheiten lieber umzudrehen. Als wir die zone a risque (siehe Foto) hinter uns hatten und die zone a DANGER vor uns, haben wir lieber umgedreht. Auf einem ca 50 cm breiten Damm, der nach links ca 2,50 m in einen Graben abfällt und nach rechts in das (felsige) Meer, wollten wir dann doch lieber nicht entlang gehen. Zumal die Strecke nicht nur ein paar Meter lang war. Und nein, es gab natürlich kein Geländer! So viel Abenteuerlust haben wir dann doch nicht. Also zurück den gleichen, sicheren Weg.
Weiter geht es dann an der Küste entlang bis nach Utah-Beach, einmal noch an den Strand (es ist Ebbe) und einen Kaffee in einem Strand-Bistro. In Saint-Marcouf besuchen wir ein kleines Freilichtmuseum, Batterie de Crisbecq – eine Batteriestellung aus dem WK II – einfach gemacht aber nicht minder beeindruckend und bedrückend. Sowieso, wie nun an der Strecke, gerade hier in Utah-Beach, viele dieser Gedenkorte.
Nächstes Ziel ist dann auch Sainte-Mère-Église, der Ort, an dem ein US-amerikanischer Fallschirmjäger mit seinem Fallschirm an der Kirchturmspitze hängengeblieben ist (und später gerettet worden ist). Aber, ein bisschen makaber ist die Puppe schon, die jetzt dort hängt … aber nun ja.

Am heutigen Tag hatten wir eigentlich fast alles, was die Normandie so schön macht: Meer, sanfte Hügel, Berge, Felsen, Steilküste, Sandstrände, Wind und Regen, Jahrtausende Geschichte …

Am Abend beschliessen wir noch einmal zum ersten Punkt des Tages zurück zu kehren und noch mal zum Leuchtturm nach Gatteville zu fahren. So erleben wir das noch mal bei schönem Wetter, bei Flut und im Sonnenuntergang. Mit Choguettes (ja, schon wieder!) und Picknikdecke am Strand.
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