jour 06

… oder, von Päpsten, Brücken und Gladiatoren

Heute steht wieder Geschichte auf dem Plan, Mittelalter und Antike – Avignon und Nimes. Schon morgens scheint die Sonne und es soll wieder warm werden.

Kurz hinter St.-Montan halten wir noch mal an der kleinen Kirche Saint-André de Mitroys an. Diese ist, wie die kleine, sehr ähnliche Kirche gestern auch, ebenfalls aus dem 12. Jahrhundert.

Weiter gehts aber in Richtung Süden. In Avignon angekommen, ist es schon ziemlich warm, 15 Grad am frühen Vormittag … das fängt ja schon mal sehr gut an.

Unser Ziel, der Palais des Papes ist sehr interessant, sehr ausführlich und sehr voll. Leider darf man nicht alles fotografieren (was allerdings auch verständlich ist), denn viele der Malereien sind aus dem 14. Jahrhundert noch erhalten und wunderschön! Die Anlage ist wirklich gewaltig und so halten wir uns gut dreieinhalb Stunden dort auf. Danach gehen wir noch zur berühmten Brücke, die statt über 20 leider nur noch drei Bögen hat. Naja, wenn man in Avignon ist, dann muss man natürlich auf die Brücke. Dank Audioguides (wie auch im Papstpalast auch schon) erfährt man auch eine Menge wissenswertes.

Und nein, wir haben nicht getanzt … hat überhaupt keiner da gemacht. 😀

Nächstes Ziel ist Nimes und dort das antike Amphitheater, welches in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts nach dem Vorbild des römischen Kolosseums erbaut wurde. Die Parkplatzsuche gestaltete sich dort etwas schwierig, scheinbar werden die Parkhäuser in Nimes versteckt. Wir finden zum Glück noch einen an der Straße auf dem wir zwei Stunden stehen dürfen. Aber gut, länger hat das Amphitheater eh nicht mehr auf.

Wir nehmen wieder den Audioguide und starten den Rundgang. Zuerst sitzt man ja noch auf den unteren Rängen und schaut in die Arena und kann dabei den Geschichten und Erklärungen im Audioguide lauschen. Diese sind interessant und gut gemacht, aber ehrlich gesagt, etwas sehr ausführlich … nach einer Stunde (es ist nur noch eine halbe Stunde offen!) brechen wir die Erklärungen ab und schauen uns den Rest so an. Nur zwei Tafeln mit verschiedenen Gladiatoren lassen wir uns noch erklären. Etwas mulmig wird mir auf den obersten Rängen, die keine Bänke mehr sind sondern nur noch Steinquader. Ohne Geländer natürlich …

Trotzdem, schon beeindruckend der Bau. Und noch so relativ gut erhalten nach so langer Zeit.

Wir schaffen es gerade so vor Schließung in den Museumsshop (ich hatte auf römisches Glas spekuliert und hatte tatsächlich Glück!) und bummeln dann noch mal gemütlich durch ein Stück Nimes. Es sind 20 Grad  … Sommer. Einfach schön!

Zurück geht es dann im Abendlicht durch das Languedoc. Vorbei an Felsen, alten Dörfern, alten Brücken, Mohnblumen am Straßenrand, Zypressen, Lavendelfeldern (die noch nicht blühen), Weinbergen und der Rhone.

Morgen fahren wir nach Montelimar. Nougat probieren. Und noch mal zur Ardeche und ein bisschen durch die Gegend. Ich hoffe ja mal, die Straßen werden nicht so wie die D290. Und wenn, dann muss ich zur Beruhigung schon mal den Nougat aufessen   😉

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