Tag 5 – 25.08.2022

Einkaufstour

Heute Morgen hat es tatsächlich mal ein bisschen genieselt. Aber das Wetter soll besser werden. Es muss besser werden, denn ich habe zwei Shirts gewaschen und auf die Leine unter die Bäume gehängt. Mal sehen.

Erstes Ziel ist heute Rønne, dieses Mal ein bisschen ausführlicher als gestern Abend. Rønne ist die größte Stadt auf der Insel Bornholm und Sitz von deren Amts- und Gemeindeverwaltung – also quasi sowas wie die Hauptstadt. Dabei hat sie knapp 14.000 Einwohner, ist also recht klein, trotz Hafen.
Wir suchen erstmal die Touristen-Information, um die versprochenen Ansichtskarten und Briefmarken zu kaufen. Ansichtskarten gibt es – Briefmarken hätte es auch gegeben. Allerdings wurden wir (netterweise!) vorgewarnt, denn eine Briefmarke nach Deutschland kostet für eine Karte ganze 5 Euro (!!!). Für eine, nicht für alle fünf. Wir haben dann verzichtet und nur die Karten genommen. Die stecken wir dann in ein paar Tagen in Saßnitz in den Kasten. Auf die paar Tage kommts ja nun nicht an.

Aber der eigentliche Plan ist heute ist ja, dass wir Keramik kaufen wollen. Bornholm ist für Glas und Keramik bekannt und wir wollen uns zur Silberhochzeit einmal gute Keramik kaufen. Also – auf zur Hjorths Fabrik, denn Keramik ist ja nicht nur im Endergebnis im Shop toll, sondern auch bereits in der Herstellung.

Hjorths Fabrik ist ein Keramikmuseum, in dem die Keramik noch vor Ort im Rahmen der Ausstellung hergestellt wird. Man kann alle Arbeitsschritte sehen und lernt dabei eine Menge. Einen Teil der Produkte gibts dort natürlich auch im Shop. Und so kamen wir dann auch zu schönen neuen Tellern und zwei Bechern und für die Miez gabs noch ein kleines Tellerchen dazu.

Und, da wir ja von jedem Reiseziel immer Kaffeebohnen mitnehmen, mussten wir den  natürlich auch noch besorgen. In der Torvehal Bornholm, eine Markthalle in einem alten Schlachthaus kann man Bio-Lebensmittel kaufen, die auf Bornholm produziert werden – vom Eis über Lakritze, Kaffee, Honig und Marmelade, Gin, Bier und natürlich auch Obst und Gemüse. Wir nehmen Kaffee mit. Für zuhause. Und Eis. Für gleich  🙂

So, genug Geld ausgegeben – weiter geht es erstmal wieder mit Kultur, Geschichte und Natur.

Die Nyke Kirke ist, mit zwei Stockwerken, die kleinste und auch die jüngste der vier Rundkirchen auf Bornholm. Sie wurde im 13. Jahrhundert erbaut. Nicht nur, dass im Vorraum ein alter Runenstein steht – im Inneren ist diese kleine Kirche kunstgeschichtlich noch mal etwas ganz Besonderes. Auf dem Mittelpfeiler befinden sich nämlich wunderschöne Fresken, die aus der Zeit 1250 – 1300 stammen. Sie sind wirklich super erhalten und zeigen die Leidensgeschichte Christi in 13 Motiven – rund um den Pfeiler verteilt. Toll!


Weiterhin gibt es Malereien über dem Nordportal und über dem Chorgewölbe und  Restaurierungen um 1960 haben ein einzelnes Frauengesicht zwischen dem Südeingang und der Kanzel freigelegt – hier waren sicher im Mittelalter noch mehr Malereien vorhanden.

Nach Bornholms kleinster Kirche besuchen wir Bornholms (Dänemarks?) höchstgelegene Kirche – die Rutsker Kirke.
Die Rutsker Kirke wurde bereits um 1200 in romanischem Stil erbaut. Sie hat auch, wie die Rundkirchen auch, einen außenliegenden, aber sehr hübschen Glockenturm. Von innen ist diese Kirche aber relativ einfach – sie punktet für uns nur durch die hübsche Ansicht von außen. Was uns aber hier sehr positiv aufgefallen ist – in der Rutsker Kirke genauso wie in der Nyker Kirke gibt es nette Spielecken für Kinder, mit Spielteppich, Bausteinen, Büchern und Malzeug. Entweder wurden einzelne Bankreihen dafür umgebaut oder die Spielecke ist in einem Bereich in der Nähe der Bänke. Das ist eine tolle Idee, finde ich.

Auf dem Rückweg nach Hasle halten wir noch mal an der Glaspusteri (ist das dänische Wort für Glasbläserei nicht ein viel schöneres Wort als das deutsche Wort?) bei Gudhjem an, schauen uns dort aber nur einmal kurz um. Nichts für uns dabei. Dafür halten wir dann noch an einer kleinen, felsigen Bucht an. Es ist sehr windig und die Wellen dementsprechend hoch. Und es ist ganz einsam und ruhig hier. So schön.

Nach dem Abendbrot auf der Terrasse am Häuschen gehen wir noch mal zu dem Kultippen herunter, sitzen im Sonnenuntergang auf der höchsten Stelle und genießen den Abend. Wunderbar ist das. So schön. Zurück geht es dann im Dunklen durch den Wald – dann noch ein Weinchen zum Tagesausklang bei Kerzenlicht – Bis morgen!

Tag 6 – Kunsthandwerk, Bauernhofmuseum und ein Wasserfall