Tag 03: Lyon – Millau – Saint-Guilhem-le-Desert – Narbonne

Tag 3 – Saint-Guilhem-le-Desert + Millau + Narbonne

– oder, eine Reise ins Märchenland

Und wieder, Frühstück im Hotel und ab auf die Straße, dieses Mal wieder eine längere Strecke, aber dafür scheint sie landschaftlich sehr schön zu werden. Kurz hinter Lyon allerdings werden wir vom Navi auf die Autobahn (witzigerweise die A7) geleitet und merken auch erst zu spät, dass wir dadurch einen Umweg fahren, weil wir nicht nach Millau sondern gleich nach Süden, in Richtung Montpellier fahren. Aber naja, so fahren wir ein Stück an der Cote dAzur und an der Camargue vorbei … auch gut. Und beschließen auf der A7 zu bleiben um dann eben erst nach Saint-Guilhem-le-Desert zu fahren, dann nach Millau und eben dann zurück nach Narbonne. Der kleine Umweg kostet uns dann 24,80 Euro peagé (Maut). Na egal, wenigstens klappt das durch Automaten völlig problemlos.
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Wir erreichen die Region Languedoc, die Gegend wird felsiger und siehe da, der erste Tunnel. Aber, Glück gehabt, der ist auf der Bahnlinie nebenan. Und so langsam wird es mediterraner, in Montpellier sind die ersten Palmen zu sehen. Von hier geht’s gleich weiter in Richtung Saint-Guilhem-le-Desert, mit einem kleinen Fotostopp unterwegs in einer Höhle (die man besichtigen kann – aber nein, *ich* habe kein Bedürfnis, die sah ziemlich klein und sehr tief aus.) Dafür steht am Straßenrand ein nettes Fotomotiv.
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Saint-Guilhem-le-Desert erreichen wir nach einer Fahrt an Weinbergen und Felsen vorbei kurze Zeit später und sofort fühlt man sich in die Vergangenheit versetzt. Saint-Guilhem-le-Desert liegt direkt am Jakobsweg und das Kloster hier ist um 800 gegründet worden. Im Mittelalter entwickelte sich der Ort zu *der* Pilgerstätte überhaupt. Hochachtung für jeden damaligen Pilger, der diese Strecke bis hier hoch ins Gebirge läuft, nur wegen einer Kapelle. Das Dorf aber wirkt wie aus einer anderen Zeit. Naja, natürlich gibt es Souvenirs und Lokale, aber trotzdem ist es wie eine Zeitreise. Beeindruckend.
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Und bei aller mittelalterlichkeit … eine Postangestellte dort hat extra wegen uns, weil wir noch Briefmarken kaufen wollten, noch mal aufgemacht, obwohl sie schon Feierabend hatte 🙂

Weiter geht’s dann in Richtung Viadukt von Millau. Mal nichts mittelalterliches, ganz im Gegenteil. Und, dieses Mal komme ich nicht drum … gleich zwei Tunnel auf der Strecke! Wir erreichen die Region Midi-Pyrenès, es wird noch bergiger, felsiger, schöner. Wir sind ca. 800 Meter hoch und die Aussicht von der Straße aus ist wunderschön.
Und da ist sie schon, DIE Brücke. Der Viadukt von Millau ist die längste Schrägseilbrücke der Welt (2460 m lang), mit einer Pfeilerhöhe von ca. 350 Meter. Die Überfahrt ist schon ein Erlebnis, ebenso wie der Blick nach unten ins Tal (zum Glück sind es durchsichtige Scheiben am Rand) ebenso wie der anschließende Blick von unten und schräg vorn auf die Brücke vom Rastplatz aus.
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Zurück geht’s die selbe Strecke, noch mal über die Brücke und dafür aber noch mal durch die beiden Tunnel, bevor wir am Abend Narbonne und den Campingplatz „La Nautique“ erreichen. Und wieder, Weinberge rund herum und Palmen am Eingang, sommerliche Temperaturen und das Mittelmeer in der Nähe. Und zu allem Glück laufen auf dem Platz auch noch mehrere Katzen rum 🙂
Wir haben einen netten Stellplatz (mit eigener Dusche und Toilette auf dem Stellplatz!) und deutschen Nachbarn. Erst mal Zelt aufbauen und dann noch mal runter zum Mittelmeer, bzw. zu der Bucht.
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Ein Spaziergang in der Abendsonne und mit den Füßen im Wasser. Ein schöner Abschluss des Tages. Angekommen im Sommer, oder …. wenn Medi Mitte heißt, und Terran Erde – heißt dann Mediterran Mittelerde? 🙂

Gute Nacht!
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Tag 04: Carcassonne