jour 05 – 20.09.

Von Hinkelsteinen und Hafenstädten, Souvenirgeschäften und Klippen im Sturm

… oder: Brest lohnt sich nicht.

Heute wird es Zeit, erstmal ein bisschen über unser „Tiny-House“ zu berichten, welches wir hier für 8 Tage bewohnen. Es befindet sich im Garten eines Hauses, ganz ruhig gelegen und doch mitten in der Ortschaft. Wir haben einen separaten Eingang, aber es wäre immer jemand da um eventuelle Fragen zu beantworten. Ansonsten sind wir ganz unter uns, die einzige Nachbarin, die wir bisher im Garten vor dem Haus sahen, war die Miezekatze  🙂

Das Haus ist wirklich klein, aber funktionell und mit allem ausgestattet, was man braucht. Eine Terrasse mit Grill und Gartenmöbeln, der Wohnraum mit Einbauküche (Kühlschrank, Spülmaschine, Kaffeemaschine, Geschirr und so weiter), Tisch und Stühle, Sessel, TV und Radio, Büchern und WLAN  😉

An einer Seite ist das kleine, schmale Bad mit Dusche, Waschbecken und WC – klein, aber völlig ausreichend, mehr braucht man ja auch nicht. Eine, zugegebenermaßen abenteuerliche, Treppe geht nach oben auf die Galerie … dort ober ist das Bett, ein Schrank und eine kleine Abstellkammer. Alles in allem ein kleines, aber voll ausreichendes, sehr hübsches und funktionelles Häuschen. Und … nur 5 Gehminuten vom Atlantik entfernt. Außerdem sind in der gleichen Straße oder auch nur wenige Minuten entfernt ein Pub, mehrere Restaurants und eine Boulangerie mit, z.B., leckeren Choghettes  🙂 🙂

Doch nun zum heutigen Tag. Da für heute Regen angesagt ist und der Himmel auch bewölkt ist, fahren wir heute mal in die nähere Umgebung. Zu Beginn erstmal zu zwei Menhiren … zuerst zum Menhir de Kerloas, dem größten in der Gegend, danach zu einem etwas kleinerem, dem Menhir de Lannoulouarn à Plouguin, der aber immer noch ziemlich gewaltig ist.

              

Danach machen wir uns auf den Weg nach Brest. Das Navi will uns auf dem Weg zum Schloss durch militärisches Sperrgebiet schicken, wir fahren durch die Vorstadt und verriegeln sicherheitshalber mal die Türen. Das Schloss finden wir dann aber, auch einen Parkplatz. Im Schloss ist das National Maritime Museum, worauf wir aber heute keine Lust haben. Also nur ein kurzer Spaziergang am Hafen, 10 min auf einer Bank inmitten von Blumenbeeten und wieder zum Auto mit dem Gefühl alles in Brest gesehen zu haben, was sich lohnt.                                                                                 Nächstes Ziel ist dann Quimper. Das lohnt sich auf den ersten Blick schon mehr. Eine gemütliche Innenstadt, Fachwerkhäuser, eine alte Kirche, nette Cafes und viele, viele Touristenfallen, ähm … Souvenierläden. Wir fallen natürlich darauf rein und kaufen dort ein 🙂

Wir gönnen uns noch einen Cappucino in einem netten Cafe. Bisher hat es nicht geregnet, es kam sogar ab und an mal die Sonne heraus und wenn nicht gerade Wind weht, ist es auch mit Jacke zu warm.                                                                                  Da es erst Nachmittag ist, beschließe wir, doch noch mal zum Pointe du Raz, einer Felsenklippe an der Küste, zu fahren. Dort kommen wir gegen 18 Uhr an, es ist schon deutlich ruhiger dort, als es wohl sonst dort ist. Vom Parkplatz aus läuft man noch ca. eine halbe Stunde bis man die Klippe erreicht. Dort geht auch der Wanderweg GR 34 entlang, den wir gestern schon ein Stück gelaufen sind. Der ist hier aber streckenweise wirklich gefährlich und auch so gekennzeichnet.

Wir bleiben dieses Mal auf sicherem Boden, es ist ja auch sehr, sehr stürmisch hier oben, und bewundern die tolle Aussicht von einem sicheren Standpunkt aus. Das lohnt sich aber auch absolut.

 

Unweit der Klippe gibt es im felsigen Ufer eine Höhle. Zahlreiche Legenden ranken sich um diese Gegend, z.B. die der „Hölle von Plogoff“,  was ein Stollen ist, der durch das Meer in das Kap gegraben worden ist. Es soll der Ort sein, an den die Ertrunkenen zurückgebracht werden, deren Stöhnen man vernehmen kann. Nun ja … wir sehen eine Höhle, vielleicht ist es diejenige …

Auf dem Rückweg, laut Navi sollen wir 21 Uhr in Le Conquet sein, müssen wir noch tanken. In Brest (wir hätten es ahnen müssen!) führt uns unser Navi an eine Tankstelle, an der man nur mit Kundenkarte tanken kann. Der zweite Versuch führt uns an eine Tankstelle, die noch eine Baustelle ist, der dritte Versuch an eine Tankstelle, die gar keine mehr ist. Ja neee ….                                                                                            Zufällig sehen wir, so ganz ohne Navi, eine Tankstelle und fahren da hin. Da gibt es dann erst ein kleines Problem mit der Tanksäule …

Letztlich klappt dann aber alles, wir können tanken und kommen kurz vor halb 10 im Häuschen an. Inzwischen regnet es. Der Tag war lang und trotz Brest doch noch ganz schön.

Morgen fahren wir zu einem Großsteingrab und zu DEM Fotomotiv der Bretagne überhaupt. Das Wetter soll auch wieder besser werden. Und wenn nicht … wir haben Regenjacken mit.

jour 06 – 21.09.