jour 01 – 16.09.

… 813 km – vier Länder Europas – Kreditkartenprobleme und Bergbaustädte.
Oder, Willkommen bei den Scht’is

Morgens um 05 Uhr geht es los. Noch mal Oma und Katze kuscheln, die die Wohnung hüten werden. Es ist dunkel draußen und kühl. Die Straßen sind angenehm leer, wir kommen gut voran. Auch durch Hamburg und Bremen. Ein wunderschöner Sonnenaufgang und eine erste Rast irgendwo im Ruhrpott. Weiter geht es immer noch ohne großartige Behinderungen und die Sonne scheint auch noch. Gegen halb 11 Uhr: Venlo – Holland ist erreicht, wir fahren an Eindhoven vorbei und kommen kurz vor 11 in Belgien an. Weiter gehts auf der Autobahn bis zum nächsten Rasthof. Der Kaffee war …. naja, heiß war er jedenfalls.
🙂

Weiter an Gent und an Nazareth vorbei, die Sonne scheint immer noch, immer noch kein Stau und auch kein zähfließender Verkehr. Das ist seltsam … weder rund um Antwerpen, noch um Gent herum und als wir dann endlich um 10 min vor 12 Frankreich im Nord-Pas-de-Calais bei Lille erreichen kommen wir immer noch gut vorwärts.


An Lille vorbei, die Sonne scheint, Cherie FM im Radio, endlich wieder in Frankreich na und so weiter … wir kommen wohlbehalten und zufrieden gegen halb zwei Uhr am Nachmittag in Lens auf dem Hotelparkplatz an. Läuft …

Bis jetzt.

Check-in bequem am Automaten. Und da gehts los. Die Reservierungsnummer enthält einen Buchstaben. Nach zwei erfolglosen Versuchen (Die Reservierungsnummer ist bei uns in den Unterlagen leider nicht registriert!“) lassen wir einfach mal den Buchstaben weg. Und siehe da. Es klappt. Na wunderbar.
„Bitte Kreditkarte einschieben.“
Erledigt.
„Bitte PIN-Nummer eingeben“

Hä? Sacré. Wie war die noch? xxxx oder xxxx? Oder doch xxxx?
Öhm … Ja! Ich habs! xxxx!
War leider falsch.

Da standen wir nun. Hatten eine gute Fahrt, gutes Wetter, ein gutes Hotel und bis jetzt auch gute Laune. Das war zu problemlos bisher, das konnte nicht so sein. Also, zurück zum Auto und erstmal hinsetzen, durchatmen und nachdenken.
Und … klar, wir hatten eine Idee, eine liebe und geduldige Hilfe, dann eine Lösung und dann auch ein Hotelzimmer. Alles gut. Puh … 🙂

Nach einem Kakao aus dem Automaten und dem Rest des belgischen Raststättenkaffees aus dem Thermobecher haben wir uns noch mal auf den Weg in die Umgebung gemacht. In der Nähe in einem kleinen Ort haben wir uns eine Kirchenruine (Eglise d’Ablain-Saint-Nazaire) aus dem 15. Jahrhundert angesehen, die an sich schon interessant war. Dennoch … deutlich beeindruckender waren vier Jugendliche, die da in den Ruinen einen Übungsplatz für Parcour gefunden hatten und dort kletterten und sprangen. Naja … kann man machen. Tut aber bestimmt weh. Vor allem wenns schief geht.
Geschichtlich ging es dann ein paar hundert Jahre weiter nach vorne … bei Givenchy haben wir ein Memorial für die Opfer des ersten Weltkrieges angesehen. Beeindruckend und bedrückend zugleich. Neben dem Memorial selbst sind Weiden und Wälder dort voller Krater …

Auf dem Rückweg nach Lens haben wir doch noch einen Supermachè gefunden, der zwar tatsächlich offen, aber keine Chouquettes hatte. Dafür haben wir uns dann Ch’ti-Dosenbier *Hä?* und Apfel-Beignettes mitgenommen.

Das Abendessen war im Restaurant in der Nähe geplant. Das hatte, laut Website und laut Zettel an der Tür auf. Hatte es aber nicht. Erst ab 19 Uhr. Gut … suchen wir was anderes. Das nächste nette Restaurant hatte dann erst ab 18:30 Uhr. So spät war es aber auch noch nicht. Gut, weitersuchen. Und siehe da … einen Edel-Pub, der selben Kette in der wir schon mal in Seclin bei Lille waren, hatte offen. Und einen Tisch und einen netten Kellner und leckere Burger für uns.
So wurde es doch noch ein entspannter Abend. Jetzt gibts noch das Dosenbier im Hotelbett und „Les Visiteurs“ im Fernsehen.
Schüttemi … oder so.

😀

Morgen gehts weiter in die Normandie. Erst zu den Gefährten Wilhelms, dann zu Wilhelm und Mathilde. Und dann zum Mont. *seufz*

jour 02 – 17.09.