Tag 02 – oder: dem Wilhelm hinterher über den Kanal

… und ein wahrer Burghügel und die Canterbury-Tales

Schon wieder so früh aufstehen, und das im Urlaub. Aber naja, wer weiß, wie hier morgens die Verkehrslage ist.
Übrigens wurde das Hotel von bewaffneten Sicherheitskräften bewacht. Das scheint wohl leider in Calais noch nötig zu sein.

Aber, es ist so früh am Morgen noch gar nicht so viel los und wir sind zeitig genug am Fährhafen. Es folgen zwei Grenzkontrollen, dan noch mal die Pässe zum Boarding vorlegen und wir stehen, dank Priority Boarding auch gleich mal an zweiter Stelle am … ja, ähm … Bahnsteig? Na egal. Jedenfalls ganz vorne. Es ist noch dunkel, es ist kühl und ein bisschen windig. Aber trocken! Noch jedenfalls.

An Bord ist der erste Weg erstmal hoch an Deck. Leider fängt es natürlich an zu regnen als wir ablegen, klar, aber für ein paar Fotos bleiben wir aber draußen. Und glücklicherweise gibts WLAN an Bord, so dass die Lieben zuhause auch gleich mit Bildern zugeschüttet werden ?

Natürlich müssen wir auch Ship-Store, nehmen dort aber nix mit, auch wenn Heinrich sich gerne einen Kumpel mitgenommen hätte.

Dann, auf der Hälfte der Strecke ungefähr, hört es tatsächlich auf zu regnen und am Horizont ist nicht nur die Sonne, sondern auch die Steilküsten von Frankreich und von England zu sehen!


So, mit ein paar Minuten Verspätung, was sicher daran liegt, dass gefühlte 100 Jugendliche vor uns sich erst mal in ihre Busse verteilen mussten, legen wir in Dover an.

Da wären wir … auf der Insel. In Dover, und im Gegensatz zu Wilhelm vor ein paar Jahren, haben wir uns nicht verfahren 😉

England empfängt uns aber mit strömenden Regen. Ich rede mir ein, dass das nicht an meinem Normandie- Pullover liegt.

Torsten muss sich konzentrieren links zu fahren, es ist wuselig und aber alles klappt. Bis zum Dover Castle ist es ja auch nicht weit.
So … erste Hürde gemeistert. Geht doch!

Dover Castle ist einfach umwerfend. Erstmal riesig … DAS ist doch mal ein Burghügel. Da kann sich manch anderer, selben Namens, glatt dahinter verstecken. Inklusive Turm drauf!

Die eingerichteten Räume im großen Turm sind wunderbar! Nicht grau und rustikal, wie sonst oft, sondern bunt, edel und trotzdem funktional. Und die Burgküche erst! Wow … super. Ausstellungen können sie, die Engländer! Man darf auch alles fotografieren und (fast) alles anfassen.

Sehr interessant ist natürlich auch der Teil der Ausstellung, der die beiden Weltkriege behandelt.
Von uns ein großer Daumen nach oben für Dover Castle ?

Da wir noch Zeit haben, beschließen wir, uns noch ein bisschen in der Umgebung umzusehen. Wir haben den Tipp bekommen, nach Walmer zu fahren und das dortige Schloss anzusehen. Gute Idee und außerdem kann Torsten auch gleich ein bisschen das links fahren üben. Das geht auf dem Land vielleicht besser als direkt in der Stadt. Nach Walmer sind es nur ein paar Kilometer, bzw. Meilen, dafür gibts aber gefühlt alle 200 Meter einen Kreisverkehr. Wir verpassen dann aber letztlich die Straße, die zum Schloss führt und finden stattdessen eine hübsche Kirche. Die kann aber im Moment nicht besichtigt werden, da dort gerade eine Veranstaltung stattfindet. Wir werden trotzdem sehr freundlich hereingebeten, schauen aber nur mal kurz rein. Wir wollen ja nicht stören.
Allerdings wird die Zeit dann doch knapp, Wir fahren deshalb nur am Schloss vorbei und beschließen, gleich nach Canterbury zu fahren.

Diesmal auf der Autobahn, was auch gut klappt. Es ist nicht weit bis Canterbury, wir sind kurz nach drei da und finden das Hotel gleich. Das Haus, in dem das Hotel ist, ist ursprünglich eine Poststation aus dem 15. Jahrhundert, es ist total verwinkelt und traditionell eingerichtet … weiche Teppiche, alte Möbel … lovely! Das Zimmer ist zwar sehr klein (und das war schon ein Upgrade auf ein größeres Zimmer!) aber sehr niedlich. Also, alles prima.

Am Abend kommt tatsächlich noch mal die Sonne raus, wir wandern noch mal durch den Park, finden eine Ruine einer alten Burg aus dem 11. Jahrhundert (leider bereits vollständig geschlossen) und gehen schon mal durch den Kreuzgang des Klosters. Die Kathedrale und die anderen Sehenswürdigkeiten stehen für morgen auf unserem Plan. Für heute suchen wir uns noch was nettes fürs Abendessen und entscheiden uns für das „Old Buttermarket“ am Buttermarket direkt in der Altstadt. Ein netter Pub, in dem das Essen lecker und der Cidre fast so gut wie der in Frankreich war 😉

Auf dem Rückweg ins Hotel regnet es leider wieder, es fängt sogar an zu gewittern. Egal … für einen kurzen Spaziergang durch die hell erleuchtete, belebte Altstadt gibts Regenjacke und Kapuze.

Abends im Hotel dann erstmal Bilder laden und gucken. Das war ein langer, aufregender und schöner Tag. England hat uns schon ein bisschen gefangen genommen glaube ich …

Morgen gibts dann einen Rundgang durch Canterbury, inklusive Museums- und Tourist-Shops!

Tag 03 – Canterbury