Tag 1 und Tag 2: Kiel – Lens – Auxerre

Wie immer planen wir um 5 Uhr vom Hof zu fahren und wie immer wird es ein wenig später. Aber es ist noch früh genug, um leere Straßen zu haben und überall gut durchzukommen.
800 km werden es heute. Die längste Teilstrecke. Am frühen Nachmittag wollen wir in Lens (Departement Pas-de-Calais) ankommen, dem ersten Zwischenziel auf dem Weg an den Ärmelkanal.
Das Wetter ist wunderbar, Sonne, blauer Himmel und es wird immer wärmer. Und je weiter südlich wir fahren, umso grüner werden die Bäume am Straßenrand.
Wir erreichen die Niederlande, dann Belgien und dann schließlich Frankreich und Lens wie geplant am frühen Nachmittag. Ins Zimmer können wir noch nicht, daher fahren wir noch ein bisschen durch den Ort. Lens ist eigentlich bekannt für das Musee Louvre-Lens, einer Zweigstelle des Louvre in Paris. Das hätten wir uns auch ansehen können, wir entscheiden uns aber für einen langen Spaziergang durch das Naturschutzgebiet an der Base 11/19, einer ehemaligen Steinkohle-Bergbaustätte, welche zu einem Kompetenzzentrum für nachhaltige Entwicklung und Naturschutz umfunktioniert wurde.

Sehr anschaulich. Und wunderbar frühlingshaft und sonnig und ruhig, trotz einigermaßen vieler Besucher. Aber das Gelände ist ja groß genug. Man kann auch auf einem der beiden Hügel (ehemalige Abraumhalden) klettern. Es führt ein Wanderweg in Serpentinen hinauf. Das sparen wir uns aber lieber. So groß ist der Wunsch nach sportlicher Betätigung dann doch nicht. Am Abend machen wir dann einen kleinen Spaziergang ins Restaurant zum Abendessen. Burger für Torsten und für mich Salat 🙂
Auf dem Rückweg gehen wir dann noch mal durch den Park, der fast ein botanischer Garten ist, bis zum Louvre-Lens. Das hat natürlich bereits geschlossen, aber der Weg im Sonnenuntergang lohnt sich auf jeden Fall.
Am nächsten Morgen treffen wir die kleine Hotelkatze im Frühstücksraum, die schnurrend von Tisch zu Tisch läuft oder sich gemütlich auf den Stühlen einrollt. Nachher gehts weiter … die nächste Teilstrecke. Auf nach Auxerre, was allerdings ein Stück weiter im Süden liegt. Warum nach Süden? Ihr werdet es im Beitrag für den Tag 3 lesen. 😉
Noch kurz zu Corona: im Restaurant ist Maske tragen freiwillig (bis zum Platz) – die Kellner trugen alle eine Maske und auch ein Teil der Gäste. im Hotel ist sogar noch Maskenpflicht auf den Fluren.
Wir halten noch mal beim Carrefour (der trotz Feiertag auf hat) – hier tragen allerdings nur wenige Leute eine Maske. Aber wenigstens guckt uns Maskenträger keiner komisch an.

Weiter geht es dann vorbei an Rapsfeldern und durch Wälder, die Landschaft wird auch hügeliger. Kurz vor Saint Quentin sehen wir dort eine größere Kirche und beschließen dort mal anzuhalten.

Die Basilika wurde vom 12. – 15.Jahrhundert gebaut und ist nicht ganz so groß wie die Kathedralen, aber dennoch beeindruckend – aber leider sehr renovierungsbedürftig. Naja, das Geld für solche Renovierungen muss man auch erst mal aufbringen.

Auf dem weiteren Weg fahren wir an der riesigen Festungsanlage von Coucy, welche zu den bekanntesten Burganlagen Europas gehört. Der legendäre Donjon aus dem 13.Jh. war mit 54 m Höhe und einem Durchmesser von 31 m der größte Wohnturm Frankreichs und selbst die vier Ecktürme der Anlage haben noch manchen Bergfried anderer Burganlagen überragt. Leider ist von dem Donjon nichts mehr vorhanden, da er im ersten WK gesprengt wurde. Die Anlage selbst sieht aber gewaltig aus – wir fahren allerdings auch nur daran vorbei da wir ja noch eine ganze Strecke Weg vor uns haben. Auch die Kathedrale in Saission besichtigen wir nicht, obwohl diese bei der Durchfahrt durch den Ort auch sehr groß und interessant aussieht. Das kommt aber alles auch die „müssen wir uns unbedingt ein anderes Mal ansehen-Liste“.

Am frühen Nachmittag machen wir dann Pause an einem Rastplatz mit Blick hinunter in ein Tal – inmitten von Gänseblümchen auf der Wiese. Dank Kochkiste kochen wir einen Kaffee und genießen die Sonne. Und im angrenzenden Wald ruft ein Kuckuck.

DAS war mal wirklich sehr nett.

Gegen 16 Uhr erreichen wir dann Auxerre, beziehen das kleine Hotelzimmer und fahren dann noch mal in die Stadt. Die Kathedrale ist zum Glück noch offen – hier waren wir zwar schon mal aber es lohnt auch ein zweiter Besuch.

Danach ein Stadtbummel, ein paar Fotos von den Fachwerkhäusern und an der Yonne – ein schöner Abendspaziergang bei bestem Frühlingswetter (18 Grad!). Nur ein Restaurant haben wir nicht gefunden. Alles zu.  Na gut, dann gibt es eben nur eine Kleinigkeit im Hotel. Achja, übrigens, ist in diesem Hotel auch eine kleine Katze, die lag vorhin im Foyer herum.

Morgen gehts weiter. Und morgen gibt es auch einen Beitrag für den morgigen Tag.

Au revoir!

Tag 3 – Guedelon