jour 06 – 21.09.

Von Barbaras Kapelle, Kirchen und Gräbern aus Stein und dem Haus in den Felsen

Oder: Der Strand der versteinerten Fabeltiere

Am Vormittag werden wir von einer weiteren Nachbarin beobachtet … auf dem  Vordach der Terrasse des Nachbarhauses sitzt eine grau-weiße Perserkatze und schaut uns zu. 🙂

Heute wollen wir die nördliche Küste von Finsterre erkunden, unter anderem jedenfalls. Mal sehen, was uns noch so ein- oder auffällt.

Das Wetter soll auch gut werden, kein Regen angesagt. Auf dem Weg halten wir kurz an zwei kleinen Kirchen an (Plouvien und Kergréac’h). Leider sind beide verschlossen, was sehr schade ist, denn sicher wären sie auch von innen interessant.

Beim nächsten Halt sind wir am Plage de Meneham bei Kerlouan. Die Landschaft hier ist wunderschön, wild und natürlich. Ideal zum tief durchatmen, genießen und entspannen. Das Dorf und der Strand liegen malerisch eingebettet zwischen den beeindruckenden, massiven Granitfelsen, die auch leicht bestiegen werden können. Es ist schon ein besonderes Erlebnis nicht nur auf dem breiten Sandstrand sondern eben auch auf den Felsen zu klettern oder einfach nur dort zu sitzen und die Landschaft zu genießen. Die Wellen, das türkisfarbene Wasser, die unzähligen Muscheln und Schneckenhäuser am Strand …

Und, um in den Steinen versteinerte Fabelwesen zu entdecken, den davon gibt es hier viele. Mehrere Drachen, wie z.B. Fuchur, ein Krokodil, Schildkröten, Nagetiere und einen Wal. Man muss sie nur sehen (wollen).  😉

Eingehüllt zwischen zwei natürlichen Felsformationen steht dort ein kleines Zöllnerhaus. Fast versteckt und zu besichtigen. Nur, man hätte mich ja mal vorwarnen können, dass automatisch eine Stimme ertönt, wenn man das Häuschen betritt, die darüber etwas erzählt. Ich wäre vor Schreck fast rückwärts wieder heraus gestolpert …

Wir wandern langsam weiter und dann zurück, über die Felsen, über den Sand. Die beginnende Flut hat den Anblick wieder weiter verändert. Wunderschön.

Unser nächstes Ziel in der Nähe ist dann Cairn de Barnenez. Diese  Megalithanlage  aus der Jungsteinzeit liegt bei Plouezoc’h, auf der Halbinsel Kernéléhen. Barnenez entstand etwa 4500 v. Chr. und ist damit eine der ältesten Megalithanlagen der Welt und 72 Meter lang, 25 Meter breit und 8 Meter hoch. Innen sind 11 Grabkammern, die man nicht besichtigen kann.

Dennoch lohnt sich ei Besuch auf jeden Fall, denn nicht nur die Anlage selbst ist bemerkenswert, sondern auch die Aussicht auf die Bucht von Morlaix. Außerdem gibt es einen kleinen, aber sehr gut bestückten Museumsshop. Ich ärgere mich immer noch, mir nicht ein kleines Mammut aus Plüsch mitgenommen zu haben. 🙂

Da wir heute nicht wieder so spät wie gestern im Häuschen sein wollen, fahren wir nur noch mal nach Roscoff, ganz im Norden des Départements Finistère. Hier gibt es, extra für zwei reisenden Kanoniere, eine Kapelle der heiligen Barbara.

Diese liegt wirklich hübsch etwas erhöht auf einem Hügel am Rand des Ortes, inmitten von Blumen und Palmen und wirkt dadurch ziemlich mediterran. Hübsch auch der Ausblick. Auch auf die Robbe auf einen Felsen, die sich beim Blick durch das 200-er Objektiv als Kormoran herausstellt. 😀

Noch immer im Sonnenschein kommen wieder in Le Conquet an und sitzen noch ein bisschen auf der Terrasse. Morgen soll es mal wirklich regnen, laut Wetter-App.          Na, mal sehen. Im Nachbarort Plougonvelin ist Wochenmarkt, da wollen wir mal hin.

jour 07 – 22.09.