20. – 22.04. – Tag 2 bis 4

Tag 02 der Frankreichreise … heute wären wir von Lens nach Paris gefahren … und dort das Hotelzimmer bezogen, Metro-Tickets gekauft und Abend vielleicht einen Bummel an der Seine entlang gemacht. Oder wir wären zum Sonnenuntergang auf den Montmartre gestiegen. Oder wir hätten mal Notre Dame besucht. Von außen natürlich.

Stattdessen haben wir gutes getan. Wir waren Blut spenden. Das ist wichtig, nicht schwer und tut nicht weh.

Danach waren wir vielleicht unvernünftig. Die Geschäfte haben wieder auf und ich brauchte dringend ein paar Wanderschuhe. Ich wollte mir ja am Anfang des Jahres welche kaufen. Doch erst hab ich es nicht geschafft und dann kam Corona. Jetzt bietet sich die Gelegenheit, bevor die Läden wieder zumachen … also schnell rein in den Laden (mit Maske natürlich) und mit Fachberatung aber unter Einhaltung aller erforderlichen Hygienebestimmungen wie z.b. Abstand, habe ich tatsächlich ein paar Schuhe bekommen. Danach noch mal zum Baumarkt, einen Tisch und Blümchen geholt. Muss, bzw soll ja auch alles sein. Es war zum Glück nicht so voll wie befürchtet. Und natürlich waren wir auch mit Maske unterwegs.

Da unser Balkon (nach bisher fast 8 Monaten Bauzeit!) noch immer nicht fertig ist, haben wir bereits beschlossen, dass wir ihn trotzdem benutzen. Die neuen Blumen stehen bereits drauf, der neue Tisch auch. Und wir sitzen auch drauf. Vorsichtig natürlich. Und ernten den einen und anderen amüsierten Blick der Nachbarn in der Straße.

Am Abend dann gehen wir noch eine große Runde durch den Aubrook im Stadtteil. Da ist man dann wieder so gut wie allein auf weiter Flur. Nur die Kleingärten sind natürlich belebt. In der Krise ist es für Stadtbewohner natürlich ein Vorteil, einen Kleingarten zu haben. Wenigstens ein kleiner Rückzugsort in der Natur, in dem man wirklich alleine sein kann und nicht anderen Menschen ausweichen muss.

Für Tag 3, Dienstag, hatten wir uns in Paris eine Menge vorgenommen … mit einer Metro-Tageskarte dann Museen entdecken, die Sainte-Chapelle besuchen und vielleicht noch mal die Kathedrale in St.-Denis. Abendessen an der Seine … naja, unser Alternativprogramm war dann eben so ähnlich wie Paris:

Wir waren wandern im Hahnewald bei Trittau. Deutlich mehr Natur und Ruhe als Paris, gelaufen sind wir aber mindestens genau so viel, die Füße waren abends müde, das wären sie nach einem Tag Paris aber auch. So war es ein tolles Alternativprogramm bei bestem Wetter.
Man muss ja das beste draus machen.

Am Tag 4, dem Mittwoch, wollten wir von Paris nach Portiers fahren, mit Zwischenstopp in der Burg Chinon und Abbaye Fontevrault. Gefahren sind wir auch viel … einmal an die Westküste bis nach Hochdonn zur Brücke, nach Brunsbüttel zur Schleuse und über Friedrichskoog und Meldorf zurück. Ganz Krisenkonform wieder so gut wie ohne Kontakt zu anderen Menschen und wenn, dann mit dem nötigen Abstand. In Friedrichskoog und Meldorf selbst sind wir nicht mal aus dem Auto ausgestiegen (Nur Hermann zum tanken).

Ich finde, man merkt schon deutlich, dass in S-H niemand zu Tourismuszwecken einreisen darf. Gerade oben an der Nordsee sind deutlich weniger Menschen unterwegs als es eigentlich wäre.

Manch einer mag jetzt fragen, ob das sein musste … Einkaufen, Baumarkt, wandern, Radtouren … ja musste es. Wir haben dabei so gut wie möglich alle Hygienebestimmungen und -und Regeln eingehalten. Mit Maske im Geschäft, bzw im Einkaufszentrum.
Bei einer Runde um den Block oder im Supermarkt begegnen uns mehr und zum Teil auch unvernünftigere Leute.
Und zu den Outdoor-Aktivitäten. Das Virus verbreitet sich im freien, luftigen Raum eher weniger. Wenn man Abstand hält. Und das klappt zum allergrößten Teil. Wirkliche Ignoranz erlebt und sieht man glücklicherweise wenig.
23. – 24.04. – Tag 5 und 6