jour 07

… oder, von mittelalterlichen Dörfern in Okzitanien, Maulbeerbäumen und Felsen am Fluss

Ja, ähm … heute weiß ich gar nicht was ich schreiben soll. Ich könnte nur Bilder einstellen. Die sagen schon alles, wie grandios die Landschaft hier ist. Unwirklich? Zauberhaft? Atemberaubend? Ich glaube, das trifft es alles ein bisschen. Aber der Reihe nach.

Brot ist alle, also gibt es zum Frühstück nur Kaffee und für mich einen Maronenjoghurt. Frisches Baguette holen wir dann unterwegs bei einer Boulangerie. Wie sich das gehört. Dazu noch zwei Petit Pain au chocolat. Damit setzen wir uns an die Rhone und beginnen den (Ausflug)Tag.

Der Wetterbericht verspricht für heute wieder Sonne und ca. 23 Grad.

Nächster Halt ist Montelimar. Nougat kaufen. Wenn man schon mal hier ist. Der Laden ist schrecklich bunt und voller Süßkram. Egal … auch das muss sein. 🙂 🙂  Dann noch mal in den Supermarkt und  endlich haben wir die gewünschte Großpackung Chouquette bekommen. Damit ist auch die Picknick-Verpflegung für heute gesichert.

Weiter geht es an die Ardeche. Wir haben uns vier Dörfer ausgesucht, die als mittelalterliche Dörfer noch erhalten sind und unmittelbar am Fluss liegen. Erster Zielpunkt ist Vogüé , in der Nähe des Vallon-Pont-d’Arc, das zweite ist Balazuc. Hier wandern wir dann ein Stück hoch oben an den Felswänden (nein, es ist ein richtiger, breiter Wanderweg) bis nach  Vieil Audon, einem verwunschenen Dorf, zu dem nur der Wanderweg führt und welches von einer Handvoll Enthusiasten gerade wieder liebevoll aufgebaut und ökologisch bewirtschaftet wird. Hier wurden Maulbeerbäume gepflanzt, da man hier die Seidenproduktion wieder aufnehmen will.

Drittes Dorf unserer Rundtour ist dann Labeaume, welches auch gilt als eines der schönsten Dörfer Frankreichs und seit dem 12. Jahrhundert besteht. Das Dorf liegt direkt am Hang der „Gorges de la Beaume“ im Flusstal. Auch hier, ein grandioser Blick vom Strand auf den Fluss und die Felsen.

Am Strand auf den Steinen sitzen, auf einer steinernen Mauer im Dorf … oder durch die stillen, warmen Gassen auf viele Jahrhunderte altem Kopfsteinpflaster spazieren … man will gar nicht mehr weg von hier. Aber doch, Wein und Ziegenkäse in der Tasche machen wir uns auf den Rückweg. Einen Ort haben wir dann noch auf dem Plan, Aiguèze. Hier waren wir schon mal am Donnerstag und hatten nicht viel Zeit (da wir ja zurück zur Höhle wollten). Die nötige Zeit um durch den Ort zu spazieren haben wir uns dann heute genommen. Auch Aiguèze ist ein Dorf, welches noch Bausubstanz aus dem 11. und 12. Jahrhundert hat. Und genauso still und verzaubert ist. Mit Weinranken an den Häusern, wilden, wuchernden Rosen, Maulbeerbäumen, Feigenbäumen und Kakteen am Straßenrand. Und einem wunderbaren Blick hoch oben über die Ardeche. Seufz …

Am Abend in Saint-Montan zurück können wir noch ein bisschen auf der Terrasse sitzen und die frühsommerliche Wärme genießen. Morgen hat die Burg und die Kapelle hier im Ort für Besucher geöffnet. Da wollen wir hin. Und mal sehen, was uns sonst noch einfällt. Vielleicht ein bisschen wandern oder spazieren. Mal sehen. Das Wetter soll ja wieder sehr gut werden.

jour 08