jour 02 – 17.09.

Von normannischen Adelshöfen, Wilhelms Gefährten und Minas Tirith im Sonnenuntergang   – oder: Einmal quer durch die Normandie

Tag zwei … auf zum zweiten Zwischenziel, Avranches – ganz am Rand der Normandie. Frühstück im Hotel, noch ein Halt beim Supermarkt – endlich gab es Choquettes! – und weiter gehts auf der Autoroute immer in Richtung Westen. Das Wetter ist schon am Morgen spätsommerlich schön und erstaunlich warm. Wir durchfahren das Ponthieu und fahren an Crecy vorbei bis wir am Mittag in der Normandie ankommen. Und mitten im Berufsverkehr in Rouen landen. Danach wird es wieder ruhiger, ländlicher. Apfelplantagen, Fachwerkhäuser … Liseuex, Department Calvados (und wieder keine Gelegenheit am Schild zu halten ….) und am frühen Nachmittag sind wir am Chateau de Crevècouer, ein hübsches Freilichtmuseum in dem regelmäßig sehr hochwertige Darstellungen der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts im Rahmen von Veranstaltungen und wohl auch Belebungen gezeigt werden. Leider ist heute niemand da, trotzdem ist das Museum sehr interessant und anschaulich.

Die Anlage besteht in Teilen seit dem 11. , bzw. 15. Jahrhundert und besteht aus dem Wirtschaftshof mit Küchenhaus, Taubenturm, Scheune, Ställen und einem Brunnen und dem Adelshof mit dem wunderbaren Haus aus dem 15. Jahrhundert mit einer sehr schönen Einrichtung. Infotafeln zum lesen, Displays und Mitmach-Ecken für Kinder wechseln sich ab mit originalgetreu eingerichteten Räumen. Hier mal selbst eine Belebung machen zu können wäre ein Traum.

Schließlich gibt es noch aus dem Museumsshop eine spätmittelalterliche Keramikschale für uns, als Andenken, sozusagen …  😉

Nächstes Ziel ist Dives-sur-Mer. Hier in der Kirche hängt eine Tafel mit den Namen der Männer, die Wilhelm den Eroberer auf der Fahrt nach Hasting begleitet haben. An der Kirchenmauer selbst entdecke ich noch eine Ritzzeichnung von einem Boot (?). Mal sehen, ob ich dazu etwas heraus finden kann. Außerdem ist in Dives noch eine erhaltene Markthalle aus dem 15. Jahrhundert, in der noch heute Märkte stattfinden.

Ziemlich eindrucksvoll, von innen wie auch von außen. Auch hier haben wir den Traum davon, wie das wäre, wenn man die Halle mal originalgetreu beleben könnte.

Da es inzwischen bereits zu spät ist um noch einmal nach Caen zu fahren, verschieben wir den Besuch bei Wilhelm und Mathilde auf ein anderes Mal. Ein Stück Weg ist es ja noch bis Avranches. Auch an Bayeux fahren wir leider dieses Mal vorbei, denn laut Navi sind wir erst nach 17 Uhr dort und schließlich wollen wir ja noch zum Berg.

Am Hotel in Avraches kommen wir dann auch wie geplant an und machen uns dann kurze Zeit später, mit Baguette, Salami, Käse und Orangina im Korb auf den Weg zum Mont-Saint-Michel. Das Wetter ist noch immer wunderbar, sommerliche 28 Grad. Wir sitzen auf der Brücke an der Grenze zur Bretagne mit dem besten Blick auf den Berg. Mit uns haben auch ne Menge anderer Leute die selbe Idee.

Langsam geht die Sonne unter, die Bucht ist ein rotgoldenes Licht getaucht …

Das könnte fast romantisch sein, wenn da nicht die tausenden, winzig kleinen Mücken wären, die uns alle umschwirrend, Penetrant, nervend, stechend …. Also, Jacke an und bis oben hin zu. Bei immer noch 25 Grad eine Tortur – hilft aber ein bisschen. So gibt es nur Stiche am Kopf, im Gesicht und an den Händen, denn kaum hat man die Hände draußen um ein Foto zu machen sitzen mindestens zwei ausgehungerte Mücken auf der Hand.

Aber es lohnt sich wenigstens, denn der Anblick ist wirklich schön. Wir warten noch bis der Berg beleuchtet ist und fahren dann zurück. Noch ein Foto von einem Platz am Straßenrand und zurück zum Hotel. Morgen wird wieder ein langer Tag … denn morgen geht es noch weiter nach Westen. Bis zum Ende der Welt.

jour 03 – 18.09.