02. – 03.05. Tag 14 und 15

Tag 14 – Samstag. Eigentlich der Tag der Rückreise. Nach einem letzten Frühstück in Frankreich wären wir wohl zwischen 8 und 9 Uhr in Metz losgefahren, hätten nach kurzer Fahrt Luxemburg und dann die deutsche Gernze erreicht. Und wahrscheinlich erstmal wieder im Stau auf der deutschen Autobahn gestanden. Wenn alles so geklappt hätte, wie die letzten Mal sollten wir am Nachmittag wieder zu Hause angekommen sein …
Naja, genug der vielen „Wir wären“ und „wir hätten“ – unsere Reiseziele gibts ja nächstes Jahr auch noch. Das läuft ja nicht weg. Und wir werden ja wohl nicht jedes Jahr von so einem blöden Virus heimgesucht werden. Aber, es war dennoch schön zu träumen 🙂

Da das Wetter am Samstag nachmittag viel besser geworden ist, als es am Vormittag gewesen ist, haben wir uns noch mal aufgerafft und sind in Richtung Achterwehr gefahren. Dort, kurz vor dem Dorf, ist uns vergangene Woche ein Wanderweg durch das Naturschutzgebiet Ahrensee und den nordöstlichen Westensee aufgefallen, als wir mit dem Rad unterwegs waren. Also sind wir da hin und haben eine der schönsten Wanderstrecken hier in der Umgebung entdeckt. Gar nicht weit weg von uns, nur mal gerade aus der Stadt heraus.

Der Weg führt erst am Wald entlang, dann an Feldern vorbei und dann in den Wald bis man zwischen den beiden Seen hindurch durch eine Feuchtwiese. Vorbei an gesperrten Waldgebieten, weil dort Seeadler brüten und überhaupt gibt es dort im Naturschutzgebiet viele seltene Pflanzen und Tiere (die man natürlich nicht alle bei einem Spauiergang sieht, schon gar nicht um diese Jahreszeit).
Aber durch die verschiedenen Grüntöne der Bäume, das Schilf im Moor, das Wasser und die verschiedenfarbigen Wolken ist die Landschaftin in ein fast unwirkliches Licht getaucht – wirklich wunderschön!

Nach der Überquerung der Feuchtwiese geht man ein Stück an Felde und Achterwehr vorbei, am Waldrand und an Rapsfeldern vorbei, bis man auf dem Radweg an der Landstraße entlang wieder am Parkplatz landet. Diesen Wanderweg wollen wir auf jeden Fall noch mal laufen, spätestens im Herbst.

Für Sonntag ist wieder schönes Wetter vorhergesagt und da wir, Coronabedingt, vorläufig keine Mittelalterveranstaltungen haben werden, die „Sehnsucht“ nach der Klamotte aber dennoch da ist, wandern wir am Sonntag wieder. Diese Mal aber in Klamotte und bei der Burg. Wir parken das Auto auf dem Parkplatz direkt an der Burg und laufen die bekannte und bewährte Strecke über das Feld bis zum Hügel, dem Mauz Everest, der sich ganz 8700 cm über der Landschaft erhebt.

Die Sicht von hier oben ist aber dennoch spektakulär – schon durch die Rapsfelder. Den Hügel wieder hinunter gehts weiter in die Streezer Berge hinein, vorbei am Froschteich und am Grundlosen See und einmal durch das Waldgebiet hindurch bis auf den Pilsberg zum Hessenstein. Von hier sieht man sogar die Ostsee. Wir bleiben einen Moment oben am Waldrand stehen und stellen wieder einmal fest, dass wir eigentlich gar nicht verreisen bräuchten – so wunderschön, wie wir hier wohnen.
Auf einer Wiese am Hessenstein machen wir Picknick bevor wir uns wieder auf dem Rückweg machen. Der Wald ist still und beinahe unwirklich hellgrün durch das frische, junge Laub.

Zurück an der Burg, wir können auf die Wiese da das Tor offen steht, machen wir dort noch ein paar Fotos bevor wir uns noch einmal auf den Weg nach Futterkamp machen. Am Dienstag konnten wir ja nicht zum Schlichtenberg, da der Weg dorthin gesperrt war. Heute ist er offen und endlich können wir wieder den großen und den kleinen Schlichtenberg besuchen und dort die ganz besondere Atmosphäre geniessen. Und ja, Fotos haben wir natürlich auch gemacht. Logisch 🙂

Alles in allem war der Tag ein würdiger Abschluss der zwei „Corona-Urlaubwochen“. Trotz fehlender Reise waren wir nicht untätig, sind viel unterwegs gewesen (Wir dürfen das ja zum Glück!) und haben uns relativ viel bewegt. Dabei haben wir einiges neues entdeckt und eine Menge geschafft.

Schön wars.