dag 03

Amsterdam an einem Tag …

Heute heißt es früh aufstehen … wir sind um sieben Uhr schon beim Frühstück und um acht Uhr unterwegs zum Bahnhof in Bunnik, ein paar Minuten später in Utrecht und schon gegen 10 dann im Amsterdam auf dem Hauptbahnhof.

Das Wetter hält dann schon mal, was es verspricht … es ist schon jetzt ungewöhnlich warm und sonnig. Wunderbar.

Wir kommen an der Saint-Nikolai-Basilika vorbei, die wir besichtigen wollen … dort können wir aber nicht rein, da gerade Gottesdienst ist. Also entschließen wir uns spontan für das absolute Kontrastprogramm – das Rotlichtviertel 😀

Hier bin ich aber erstmal weniger entsetzt von den, teilweise absolut schrecklich kalt und unpersönlich wirkenden „Schaufenstern“ der Damen, sondern mehr vom Zustand der Straßen. Hier liegt so viel Müll auf der Straße, dagegen ist es an einem Kieler Woche-Morgen auf der Kiellinie regelrecht sauber. Wenigstens sind aber schon mehrere Straßenreinigungswagen unterwegs, wir sind wohl einfach zu früh dort.
Weiter gehts es dann auch in „klassische Amsterdam“ … Grachten, die typischen Häuser, schmale Straßen, Coffee-Shops und wirklich Unmengen an Fahrrädern.

Das Wetter ist fast spätsommerlich warm, wir sitzen an einer Gracht in einem kleinen Kaffee, beobachten die Boote, genießen die Ruhe (noch ….).
Am Anne-Frank-Haus gehen wir nur vorbei, dort müsste man nur zu lange anstehen und in die Kirche können wir wieder nicht rein, da nun dort die spanische Messe stattfindet. Also entschließen wir uns doch bis zum Rijksmuseum zu laufen. Unterwegs kommen wir, allerdings zufällig, an einem kleinen Hinterhof-Bücher-Flohmarkt vorbei und finden ein kleines Schätzchen („Die Geschichte des buntbestickten Kleides“ – Ein Anstandsbuch aus dem arabischen Mittelalter)


Nach ungefähr 3 km Fußmarsch, die sich inzwischen wie mindestens 5 km anfühlten, kamen wir am Museum an – nur um zu merken, dass die Straße VOR dem Museum nicht zu überqueren ist. Die ist voll gesperrt da dort die Strecke (und der Start-und Zielbereich) des heute stattfindenden Amsterdam-Marathon stattfindet. Es ist rings um das Museum NICHT möglich dorthin zu kommen. Nur mit einem, wirklich sehr weiten, Umweg. Den sparen wir uns aber, denn die Füße sind inzwischen ziemlich müde …
Stattdessen gibt es statt Gemälden dann eben ein Bier und einen Cidre im Pub, bevor wir uns wieder auf den Rückweg (ca 3 km!) ins Stadtzentrum machen. Unterwegs gibts dann noch ne Pizza beim Italiener und ein paar Kleinigkeiten im Geschenke-Shop. In der Innenstadt selbst ist es jetzt längst nicht mehr ruhig und beschaulich wie am Vormittag, sondern voll, laut und wuselig – Amsterdam an einem „Schönwetter-Sonntagnachmittag“ eben.

Wir wandern weiter zum Hafen, da wir das Schiff sehen wollen, welches wir heute morgen aus dem Zugfenster schon gesehen haben. Hier ist es auch wieder ruhiger.

Vom Dach des Nemo-Sience-Centers aus hat man einen wunderbaren Blick auf Amsterdam, welches inzwischen im Abendlicht liegt … wir genießen hier noch mal das Wetter und die Ruhe hier, bevor wir einen dritten Versuch starten um die Kirche von innen zu sehen – was wieder nichts wird, denn inzwischen ist sie geschlossen.

Also gut, mischen wir uns wieder unter die Menschenmassen vor dem Bahnhof.
Der Zug nach Utrecht fährt gegen sieben Uhr, von da gleich weiter nach Bunnik … halb 9 sind wir wieder im Hotel.
Noch ein Bier und einen Rotwein an der Bar und die Laufstrecke von heute auf google maps ausgemessen. Es werden wohl 15 km Fußweg gewesen sein 🙂

Fazit: Amsterdam ist ungefähr so, wie wir es auch erwartet hab. Bunt, lebendig, laut, hektisch und ruhig, interessant. Manchmal muss man etwas gucken und abwarten, manches erschließt sich erst auf dem zweiten Blick. DANN lohnt sich der zweite Blick aber.

Wir kommen auf jeden Fall noch mal wieder …

… schließlich müssen wir ja noch in die Kirche und die Gemälde gucken. Und an den Grachten sitzen. Und auf das Dach des Nemo-Sience-Centers klettern. Und so weiter …
😉