Tag 03 – Canterbury

oder: alte Kirchen, Märchen und müde Füße

Endlich mal ausschlafen! Als um 7 Uhr unser Wecker klingelt ist es ja eigentlich schon um 8 Uhr 😀

Nach dem überraschend vielfältigen Frühstück im Hotel machen wir uns zu Fuß, mit Schirm und Regenjacke ausgerüstet, auf den Weg durch und rund um Canterbury. Wir haben uns schon vorher im Netz einen Rundweg mit verschiedenen Sehenswürdigkeiten raus gesucht und holen uns aber in der Tourist-Info noch einen Stadtplan.
Das Wetter ist übrigens typisch britisch.

Als erstes ist aber die Kathedrale an der Reihe, die leider momentan von außen und von innen restauriert wird. Naja, leider ist eigentlich falsch, denn man kann ja froh sein, wenn solche Bauwerke erhalten werden (können). Dennoch … trotz Baugerüsten und trotz man nicht alles sehen und besichtigen kann, ist die Kathedrale beeindruckend. Vor allem die Decke oben im Vierungsturm.

Leider ist der Chorraum nicht zu besichtigen, dafür aber die Krypta aus dem 11. Jahrhundert. In der Krypta z.B. ist ein wunderbarer Marien-Altar, der durch schlichte Schönheit beeindruckt. Ebenso bemerkenswert sind die zahlreichen Glasfenster.

Den, sich der Kathedrale anschließenden, Kreuzgang des Klosters haben wir gestern schon besichtigen können, deshalb gehen wir dann weiter in Richtung Christ Church University und der King’s School, welche im Jahr 597 vom Heiligen Augustinus von Canterbury gegründet wurde und die älteste erhaltene Schule der Welt ist.

Der Weg geht weiter bis zu einem alten, klösterlichen Wasserwerk, welches aber nur noch ein Loch im Boden mit ein paar Mauerresten herum ist. Viel ist leider nicht mehr zu sehen. Nächster Punkt ist dann die St. Martins Church, die älteste Kirche im englischen Sprachraum, die durchgehend als Kirche genutzt wird. Der Friedhof davor ist ein wenig spooky … viele Gräber (das älteste aus dem 17. Jahrhundert) und Grabsteine sind teils verfallen, bemoost, zugewuchert. Allerdings ist die Kirche von innen wirklich schön und wahrscheinlich viel zu wenig beachtet. Die nette Dame dort, die Besucher empfängt, ist scheinbar froh gewesen uns zu sehen und endlich etwas erzählen zu können. 🙂 Etwas besonderes in der St.Martins Church ist noch ein kleines Teil eines Glasfensters, welches aus Glas aus einem Fenster aus der Kathedrale in Chartre gefertigt wurde.

Der nächste historische Punkt auf unserer Route ist die Ruine der St. Augustinus Abbey. Da es aber inzwischen leider in Strömen regnet und wir schon jetzt müde Füße und außerdem Hunger haben, entscheiden wir uns spontan dafür, die Abbey nur durch den Zaun zu besichtigen und in die Altstadt zurück zu kehren um irgendwo was zu essen zu finden. Und es hört auch auf zu regnen und es kommt sogar mal die Sonne raus.

Am Nachmittag waren wir dann noch im Eastbridge Hospital of St Thomas, welches im 12. Jahrhundert für die Pilger, die zum Schrein des Thomas Beckett pilgern, errichtet wurde. Dort ist noch eine Wandmalerei aus dem 13. Jahrhundert erhalten.

Und schließlich … ein Besuch in Canterbury ist nicht vollständig, ohne Geoffrey Chaucers berühmte Geschichten zu erleben. Mit (wirklich gut!) kostümierten Guides geht man sozusagen mit den Pilgern durch verschiedene nachgebildete, mittelalterlichen Szenenbilder un erlebt so farbenfrohe Geschichten, Sehenswürdigkeiten, Geräusche und Gerüche des mittelalterlichen Englands zu Chausers Zeiten. Sehr gut und wirklich ein guter Tipp!

Da wir scheinbar noch nicht genug gelaufen sind, suchen wir noch die St.Dunstans Church, welche aus dem 11. Jahrhundert stammt. Schließlich gehts dann doch zurück zum Hotel … die Füße sind jetzt wirklich müde.

Abendessen gibt es dann im The Old Weavers House … ein Haus, welches 1500 erbaut wurde und innen wir ein Wimmelbild wirkt, es gibt jede Menge zu entdecken. Das Essen (Burger für Torsten der Traditionell Roasted Lamb Legs with Mint Sauce and Yorkshire Pudding) ist wirklich sehr gut  eine klare Empfehlung von uns.

Es folgt noch ein Spaziergang (schon wieder laufen …) durch das abendliche, belebte Canterbury bevor wir ins Hotel zurück kehren. Irgendwas mit knapp 19000 Schritten war das heute …

Eine nette Geschichte zum The Old Weavers House hab ich nich gefunden:

Hinter dem Old Weavers House ragt ein mittelalterlicher Entenhocker über den Fluss hinaus. Dieser Entenhocker wurde in der Vergangenheit als Methode zur Bestrafung von „Schelten“ verwendet – Frauen, denen vorgeworfen wird, sie hätten zu viel geredet. Tja … so kanns gehen. 😉

(Quelle des Bildes und der Geschichte: www.britainexpress.com)

Morgen gehts nach Hastings. Und überhaupt ein bisschen durch Kent. Und in einen Supermarkt muss ich auch noch mal  😀

Tag 04 – Kent und Sussex