Tag 3 – alte Bücher, schöne Bilder und ein Hügel im Abendlicht

Tag drei … Die Nacht war ruhig, die Klimaanlage vorm Fenster war wohl wieder aus.

Nach dem Frühstück machen wir uns wieder auf den Weg. Erstes Ziel für heute ist die Tim Burton-Ausstellung im Stadthaus. Leider haben ca. 478.329 Leute die selbe Idee. In der Schlange anstehend sind wir uns auch nicht mal sicher, ob wir überhaupt noch ein Ticket bekommen und beschließen deshalb, die Ausstellung doch nicht zu besuchen.

Also, nächstes Ziel – der alte jüdische Friedhof und die Altneu Synagoge. Die Altneu-Synagoge in der Josefstadt ist die älteste unzerstört als Synagoge erhaltene Synagoge in Europa und einer der frühesten gotischen Bauten Prags.

Davor stehen viele, viele Reisegruppen und drei schwerbewaffnete Polizisten. Schlimm, dass Polizeischutz für Synagogen nötig ist … was sind das nur für Zeiten?

Allerdings, es ist Samstag, daran hatten wir gar nicht gedacht. Also wird das nichts mit der Besichtigung. Leider.

Wir spazieren noch ein bisschen durch das jüdische Viertel und bewundern einige alte Synagogen und schöne Jugendstilhäuser. Ein Spaziergang durchs jüdische Viertel lohnt sich deshalb auf jeden Fall trotzdem.

Weiter gehts ins Mucha Museum. Das ist relativ klein, aber neben den bekannten Werken von Alfons Mucha werden auch unbekanntere Bilder und Skizzen gezeigt. Sehr interessant. Im Museumsshop nehme ich mir noch ein Skizzenbuch (was sonst? hahaha) mit.

Zu Fuß gehts dann weiter am Reiterstandbild Wenzels und am Nationalmuseum vorbei (ja, ganz entgegen unserer Gewohnheit am Museum vorbei) bis zum Bahnhof, den wir uns mal in Ruhe genauer ansehen wollen. Also das alte Hauptgebäude des Bahnhofs, welches in den Jahren 1901–1909 nach dem Entwurf des bedeutenden Architekten Josef Fanta im Jugendstil gebaut wurde. Den Rest des Bahnhofs werden wir ja morgen auch schon wieder sehen …

Vom Bahnhof aus gehts dann aber mit der Straßenbahn wieder auf die andere Seite der Moldau bis zum Strahov-Kloster. Die Straßenbahn ist total voll – bis zur Haltestelle zum Schloss. Dort steigen fast alle aus. Da kann man sich ja auch gut vorstellen, wie voll es jetzt dort ist. Aber auch beim Strahov-Kloster sind viele Besucher.

Wir wollen uns dort aber nur die Bibliothek ansehen. In dieser Bibliothek werden neben einer Büchersammlung auch zahlreiche Unikate, Drucke, Handschriften, Stiche und Landkarten aufbewahrt und in beiden Büchersälen sind Deckenfresken aus dem 18. Jahrhundert, die schon sehr sehenswert sind.

In einem extra Raum werden besondere Bücher gezeigt, alte Handschriften aus dem Mittelalter, unter anderem ein winziges Stundenbuch. Zu den größten Kostbarkeiten zählt das „Evangeliar von Strahov“, eine Handschrift aus dem 9./10. Jahrhundert.

Nach so viel Kultur ist erstmal ne Pause nötig – so gibts dann Kaffee und Kuchen im Kloster und ein spendiertes Bier für Torsten von einem anderen Gast, da er ihm mit einem Handy-Ladekabel aushelfen konnte. 🙂

Inzwischen ist die Altstadt so voller Menschen – es ist so unglaublich voll. Gut, es ist Samstag, Spätsommer und schönes Wetter – aber wenn man die Karlsbrücke nicht mehr sieht vor lauten Menschen ist das nicht mehr schön. Für den nächsten Besuch nehmen wir uns vor während der Woche zu fahren.

Aber wir haben uns für den heutigen (und leider letzten) Abend wieder den Besuch auf dem Vyšehrad aufgehoben. Mit der Straßenbahn fahren wir am frühen Abend hin, laufen ein Stück und tauchen ein in eine ruhige, abendsonnige Atmosphäre … alte Bäume, alte Mauern, die große Kirche und ein schöner Blick auf Prag mit einem herrlichen Sonnenuntergang.

Im netten kleinen Bistro Citadelle gibts einen super-leckeren Salat und veganen Burger, genau der richtige Abschluss eines schönen Wochenendes.
Wir spazieren noch auf der alten Festungsmauer im Sonnenuntergang, genießen Anblicke und Ausblicke und vor allem die Ruhe.

Zurück gehts dann wieder teils mit der Straßenbahn und teils zu Fuß, noch eine Runde durch die (immer noch sehr volle) Altstadt und zurück ins Hotel. Taschen packen. Morgen fahren wir wieder nach Hause.

Tag 4 – Rückreise