Tag 3 – endlose Wälder

7 Uhr klingelt der Wecker. Das Bett war mir zu weich, aber ich will gar nicht jammern, wir waren beide müde genug um trotzdem zu schlafen. Ein ausgiebiges Frühstück im Hotel, noch mal schnell am See geguckt und weiter geht die Reise. Ungefähr 400 km sind es heute bis Falun in die Provinz Dalarna.

Das Wetter hat sich verschlechtert, es war Regen angesagt, es regnet auch. Naja, erstens sitzen wir ja im Auto und zweitens haben wir Regenjacken mit.

Zwischendurch halten wir in Gullspång an einer Lachstreppe. Ja genau.
In Fluss Gullspångsålven, der die Seen Vänern und Skagern miteinander verbindet, lebt eine einzigartige Art Lachse, der Gullspångslachs, der weltweit lediglich an zwei Orten anzutreffen ist. Um Wasserkraft zu gewinnen, wurde in Gullspång im frühen 20. Jahrhunderts ein Kraftwerksdamm erbaut und damit leider dem Gullspångslachs der natürliche Weg zu seinem Laichplatz im See Skagern versperrt. Um die Art zu erhalten, wurde daher im unteren und steilsten Teil des Flusses eine Lachstreppe angelegt.

Während des Spätherbstes, im Oktober und November, wandert der Lachs vom See Vänern entlang dem Fluss Gullspångsälven. Dann kann man die Fische im Wasser sehen. Wir sind etwas zu früh hier, was aber nichts macht, denn sehr anschaulich ist es ja trotzdem.

Inzwischen hat es sogar aufgehört zu regnen. Wir fahren weiter … immer in Richtung Norden, auf ziemlich einsamen Straßen auf denen wir fast immer alleine sind durch endlose Wälder. Kilometerlang nichts als Wald. Wald. Immer noch Wald.

Aber, damit der Fahrer nicht zu müde wird und der Beifahrer sich die genaschten Haribos wieder abarbeitet, halten wir am Naturreservat Högbergsfältet in Värmland am Yngen.

Im Högbergsfältet befindet sich Tilas Stoll, eine historische Eisenerzmine. Bereits im frühen Mittelalter wurde hier Eisenerz entdeckt und die reichhaltigen Erzadern machten das Gebiet schnell zu einer bedeutenden Quelle für die Eisenproduktion in Schweden. Heutzutage sind nur noch einige Stollen im Wald zu sehen, mal kleiner, mal größer, mal tiefer. Sehr beeindruckend. Die Wanderwege selbst sind aber auch schon so sehr schön. Und hier ist es schon deutlich herbstlicher als es in Mariestad oder auch bei uns war.

Und einer der Wanderwege führt auch direkt ans Ufer des Yngen. Ein Anblick wie aus einem Reiseführer für Schweden. So schön, oder?

Doch, erstens wird der Himmel wieder dunkler und zweitens müssen wir ja weiter, wir haben ja noch ein Stück Weg vor uns bis nach Falun. Die Landschaft wird langsam hügeliger, die Straßen irgendwie noch einsamer. Aber immer nich kein Elch zu sehen 😉

Irgendwann auf so einer Waldstraße erwischt uns ein Wolkenbruch, 10 min später scheint wieder die Sonne. Und so erreichen wir dann gegen 16 Uhr Falun. Noch schnell in einen Coop, was zum Frühstück kaufen und dann weiter nach Bergsgåden, wo unser Ferien-Tinyhaus steht.
Angekommen.

Und, wie schön ist das hier bitte? Das Haus ist wirklich klein, super gemütlich und fast mitten im Wald gelegen. Es hat alles was man braucht und bietet eine gute Ausgangslage für kleine Touren und viele Wanderungen in der Umgebung.
Damit fangen wir auch gleich an, eine kleine Runde in die Umgebung. In einen Birkenwald, voller Pilze, Preiselbeeren und sogar noch Heidelbeeren und zum See.

Hach … ich glaube, hier ist es richtig, richtig schön.
Morgen wollen wir mal direkt nach Falun, ich muss unbedingt im Museumshop des Minenmuseums um zu gucken ob es da Pigment zu kaufen gibt 🙂

Aber jetzt gibt’s erstmal Nudeln zum Abendessen und dann gehts auf den Dachboden des Häuschens, aufs Sofa.
Bis morgen!

Tag 4 – Falun