Tag 4 – Falun

Als wir morgens aufwachen scheint schon die Sonne. Na geht doch. Allerdings ist es mit 10 Grad geradezu frisch draußen. Also mal lieber ne Jacke überziehen.

Am Vormittag fahren wir nach Falun, parken direkt in der Innenstadt, bummeln mal kurz durch eine Einkaufspassage und dann an einem (doch ziemlich reißenden) Flüsschen durch die Stadt.  Und von dort gehen wir auch gleich in Richtung „Falu Gruva“, das eigentliche Ziel für heute Vormittag. Falun ist berühmt für seine Bergwerke, die zusammen mit den Arbeitervierteln und der Industrielandschaft Kopparbergslagen zum UNESCO Weltkulturerbe gehören.

Bergbaus wird hier wahrscheinlich bereits seit 9. Jahrhundert betrieben. Mit der Zeit entwickelte sich die Region zu einem Zentrum der Kupfergewinnung und ab dem 17.Jahrhundert war es das bedeutendste Industriegebiet Schwedens. Es gab zahlreiche Anlagen zur Kupferproduktion, darunter Schmelzhütten, Arbeiterunterkünfte und Infrastruktur für den Erztransport.
Im 18. Jahrhundert aber verlor der Bergbau an Bedeutung und die Produktion wurde schrittweise reduziert, bis 1992 die Grube endgültig geschlossen wurde. Heute kann man mit einer Führung Teile der Grube und der Schächte besichtigen oder auf einem Wanderweg außen um die Grube herumlaufen.

Ein sehr bekanntes Nebenprodukt des Bergbaus ist das rote Farbpigment  Falunrot (Schwedenrot), welches zu Schwedens Nationalfarbe wurde und hier noch immer produziert wird.
Ich hatte ja gehofft, im Shop des Museums gibt es auch das Pigment direkt zu kaufen, das gab es aber leider nicht. Nur die fertige Farbe, aber gerade die wollte ich ja selber machen (zum Malen, nicht um unser Haus anzustreichen).

Aber der Rundweg war sehr interessant, denn wir hatten ja nicht nur den Blick auf und in die Grube sondern auch zahlreiche Infotafeln und einige historische Gebäude. Das war jedenfalls sehr lohnenswert!

Da inzwischen aber die Füße müde waren sind wir erstmal wieder zurück, haben Zimtschnecken gekauft und den Gaskocher eingepackt und sind ein Stück raus gefahren an den See Hosjön, haben uns an einen Rastplatz gesetzt und Kaffee gekocht. Das hätte fast richtig gemütlich sein können, wenn der nicht direkt an der E16 gewesen wäre 😀
Aber der Blick auf den See war wirklich schön. Und letztlich ist es ja egal, Kaffee und Kuchen geht eigentlich überall.

Wir sind dann aber noch ein Stück weitergefahren, bis zu einem Wanderrastplatz am See Rogsjön. Die Straße dahin war sehr abenteuerlich, man hatte das Gefühl im Gebirge zu sein (so hoch ist hier ja nicht) und die Straße war sehr schmal. Aber die Aussicht in den Wald und immer mal auf den See war wirklich toll.

Und ein Stück weiter war der Fluss Lurån, der hier noch ziemlich wild in den See fließt. Zurück führt uns das Navi über eine alternative Strecke nach Bergsgåden 30 km wieder über sehr schmale Straßen, durch kleine Siedlungen, an großen und kleinen Seen vorbei durch den Wald. Die Abendsonne scheint durch die Bäume auf bemooste Felsen und macht ein märchenhaftes Licht.
Die Ecke merken wir uns dann mal für eine Wanderung in den nächsten Tagen. Vielleicht sehen wir ja dann endlich mal einen Elch.

Apropos wandern … da wir das morgen vor haben und heute auch schon genug rumgelaufen sind, gehts heute Abend nicht mehr großartig irgendwo hin sondern ins Häuschen aufs Sofa.
Morgen ist auch noch ein Tag.

Tag 5 – Unten am Fluß