… oder: durch Südschweden nach Trelleborg und von da statt nach Rostock eben nach Travemünde.
Das Hotelzimmer war völlig in Ordnung, nur das Badezimmer hatte ungefähr die Größe eines Badezimmers in einem Wohnwagen. Zum Socken anziehen musste man schon rausgehen, denn eigentlich konnte man da drin nur stehen 😀
Das Frühstück war aber wirklich super, sehr lecker und sehr reichhaltig.
Wir verlassen Oskarshamn und fahren in Südöstliche Richtung weiter. Wir wollen nach Hälleberga, einen guten Bekannten besuchen der vor einiger Zeit hierher gezogen ist.
Bis dahin geht der Weg wieder durch endlose Wälder, vorbei an Seen, Wiesen, roten Häusern … Schweden wie aus dem Reiseführer.
In Hälleberga gibts dann ein Wiedersehen, Kaffee im Garten und einen kurzen Spaziergang zum benachbarten Hof. Ist das schön hier, so mitten im Wald, in einem kleinen Ort. Und dann noch bei bestem Frühlingswetter.
Gegen Mittag fahren wir dann weiter. Ziel ist Trelleborg, von wo unsere Fähre abfahren wird.
Je südlicher wir kommen und so ländlicher wird die Gegend, der Wald wird weniger, jetzt sind es eher weite Felder mit leuchtend gelbem Raps statt Seen und Wälder. Wir halten noch mal in einer kleinen Stadt, zum Beine vertreten und wir essen eine Kleinigkeit an einem Foodtruck (früher nannte man das Imbisswagen).
Da wir an der südlichen Küste entlang fahren, machen wir noch einen nächsten Stopp an einem Strand. Hier ist es noch herrlich ruhig.
Relativ zeitig, am frühen Abend, erreichen wir Trelleborg. Wir fahren noch eine Runde, gehen noch mal in der Lidl, Verpflegung für die Überfahrt kaufen und fahren dann zum Fährhafen.
Und müssen das sehen:
WHAT? Unsere Fähre ist storniert? Hä?
Und da kommt auch schon die Mail der Stena-Line, dass unsere Überfahrt storniert werden musste, da das Schiff technische Probleme hat.
Na gut … besser man weiß das vorher und fährt gar nicht erst los anstatt man nachher mitten auf See stehen bleibt, oder so.
Aber was machen wir denn jetzt? Bis morgen früh um 07:30 Uhr warten und hier ein Hotel suchen? Umbuchen auf die TT-Line? Die fahren auch heute nacht noch nach Rostock.
Wir entscheiden uns fürs umbuchen und am Schalter der TT-Line wird uns wirklich sehr schnell und sehr freundlich geholfen. Wir können umbuchen auf eine Fähre der TT-Line, die heute um 23:55 Uhr ablegt, aber statt nach Rostock nach Travemünde fährt. Das ist okay und wir sind froh, heute noch weiter zu kommen und dass alles so unkompliziert geklappt hat. Wir können auch gleich einchecken, und warten nur noch eine Weile, bis wir dann zum richtigen Terminal fahren. Das gestaltet sich dann noch mal ein bisschen abenteuerlich da der Fährhafen in Trelleborg groß ist. Sehr groß. So richtig groß. Wir fahren ewig an anderen Terminals vorbei, fragen sicherheitshalber noch mal zwischendurch nach dem Weg, fahren über eine Brücke (!) und stehen dann am richtigen Terminal in der richtigen Linie. Mit ein paar anderen Leuten (die ja auch alle umgebucht haben müssen) und warten. Und warten und warten. Es ist ja gerade erst gegen 20 Uhr. Wir sitzen so rum, stehen neben dem Auto, laufen ums Auto, surfen im Internet, hören Musik, ich schreibe den analogen Blog, wir essen und trinken schon mal das, was wir eigentlich für die Überfahrt gekauft hatten und langweilen uns ein bisschen. Es wird dunkel, es wird kalt.
Das Schiff – es heißt Tinker Bell, soll gegen 23 Uhr ankommen. Es kommt, aber schon mal zu spät. Dann dauert die Entladung der Fahrzeuge lange, zu lange. Es ist 23:55 Uhr, eigentlich sollten wir bereits ablegen, wir sind aber noch immer nicht auf dem Schiff sondern noch im Auto vor dem Schiff.
Es dauert. Und dauert. Und dauert.
Inzwischen ist es Dienstag, halb 1 in der Nacht als wir endlich aufs Schiff fahren dürfen. Das Entladen der anderen Fahrzeuge ist noch immer nicht abgeschlossen.
Und dann suchen und finden wir das Deck 9 auf dem die Kabine ist … und wir können noch nicht rein. Das Reinigungsteam ist noch nicht mit dem Reinigen der Kabinen fertig. Inzwischen sammeln sich so einige Leute im Gang zu den Kabinen. Alle müde. Aber irgendwie tun mir die armen Reinigungskräfte auch leid, die sich ja jetzt erst Recht unter Druck gesetzt fühlen müssen.
Nach 1 Uhr sind wir dann endlich in der Kabine. Die ja zum Glück gerade frisch gereinigt ist, denn die gute Tinker Bell ist nicht mehr die jüngste und nicht die modernste. Ziemlich abgerockt könnte man auch sagen. Naja, Hauptsache wir kommen sicher über die Ostsee nach Travemünde. Das Ablegen verzögert sich dann noch weiter bis wir gegen 2 Uhr endlich losfahren. Also werden wir nicht um 7 sondern wohl erst gegen 9 Uhr Travemünde erreichen. Na egal …
Wir können sogar schlafen, trotz total durchgelegener Matratzen und seltsamer Klimaregelung in der Kabine (es war total warm trotz dem kalten Wind aus der Lüftung). Die Überfahrt ist sogar recht ruhig und ich bin auch zufällig genau zum Sonnenaufgang aufgewacht.
Wir legen gegen 9 Uhr sicher in Travemünde an und können sogar problemlos und schnell vom Schiff fahren. Das Frühstück an Bord haben wir uns gespart, was wohl auch besser war und waren stattdessen in Travemünde direkt an der Strandpromenade frühstücken. Dann gehts nach Hause.
Die Katze ist froh, dass wir wieder zu Hause sind, wir packen aus, gucken Fotos und erfreuen uns an den Erinnerungen. Denen auf Festplatte als Fotos und Videos und den kleinen Mitbringseln und vor allem denen in unseren Köpfen.
Schweden und vor allem Gotland war wirklich wunderbar. Wir kommen ganz bestimmt noch mal wieder! Auch wenn wir keine Elche gesehen haben.
Danke fürs Lesen 🙂